Sumpfkalk Baustoff Sumpfkalk
Seit 2000 wird in der Hundisburger Baustoffmanufaktur der historische Baustoff „Sumpfkalk“ hergestellt. Die Arbeiten begannen auf Initiative und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt unter dem Motto „Wiederbelebung historischer Kalkmörteltechnologien“.
Grundlage für den Sumpfkalk bildet einmal ein in Hundisburg durchgeführter Kalkbrand mit einem Holzfeuer und ein gasgebrannter Brandkalk. Die Rohstoffe stammen aus einem Kalksteinbruch aus dem Harz (Rübeland).
Kalkbrennen
Um Kalk zu brennen muss man den Kalkstein (CaCO3) einfach eine gewisse Zeit einer Temperatur von 900 – 1000 oC aussetzen und das Kohlendioxyd (CO2) entweicht in die Luft. Das Resultat ist Branntkalk (CaO).
Kalklöschen
Der gebrannte Kalk (CaO) wird mit Wasser in Verbindung gebracht und es entsteht Kalkhydrat (Ca(OH)2). Dieses Kalkhydrat wird zum Binden von Sanden im Mörtel, von Pigmenten in Farben oder als Anstrich beim Weißtünchen eingesetzt.
Produkte
Putz- und Mauerkalk
holz- bzw. gasgebrannter Stückkalk, handgelöscht, mehrjährig grubengelagert
Anstrichkalk
gasgebrannter Stückkalk, handgelöscht, mehrjährig grubengelagert, feinstgesiebt
Anstrich- und Restaurierungskalk
holzgebrannter Stückkalk, handgelöscht, mehrjährig grubengelagert, roh oder feinstgesiebt
gesättigte Kalkhydratlösung
Kalkwasser aus grubengelagertem Sumpfkalk zum Vorgrundieren und Nachfeuchten
Verarbeitung
Allgemeine Hinweise:
Arbeiten mit Kalk dürfen nicht in Jahreszeiten, in denen Frostgefahr besteht, ausgeführt werden. Das Werk ist vor direkter Sonneneinstrahlung und Regen zu schützen.
Vorsicht!
Alkalisch reizend (PH 12,5). Sicherheitshandschuhe tragen, Haut und Augen schützen. Spritzer sofort abwaschen. Bei Kontakt mit Augen oder Mund mit viel reinem Wasser spülen, sofort Arzt aufsuchen. Von Kindern fernhalten.
Anwendung
Bei der Verarbeitung von Sumpfkalk sollte darauf geachtet werden, dass die richtigen klimatischen Bedingungen vorherrschen.
Bei Putz- und Anstricharbeiten sollte gut vorgefeuchtet werden, wenn möglich mit gesättigter Kalkhydratlösung. Die richtige Auswahl der Zuschlagstoffe, Sande mit gut gewählten Sieblinien, sind besonders wichtig, um gute Ergebnisse zu erzielen.
Bei der Herstellung von Putzen sollte darauf geachtet werden, dass diese in mehreren Lagen feucht in feucht aufgebracht werden. Für den Anstrich wird ebenfalls Sumpfkalk mit Wasser und alkalibeständigen Pigmenten verwendet. Eine Grundregel für den Anstrich ist, besser mehrere dünne Lagen als einen dicken Anstrich herzustellen.
Mineralische Erdfarben eignen sich besonders als Farbstoffe in Kalk, es werden damit in Secco- oder Freskotechnik wunderschöne Ergebnisse erzielt.
Als Farbstoffe kommen nur alkalifeste Pigmente wie z.B. Erdfarben in Frage, es sollten nicht mehr als 10 % des Kalkgewichtes zugesetzt werden.
Bei Verarbeitungsfragen stehen wir Ihnen gern auch objektspezifisch zur Verfügung
Verbrauch / Ergiebigkeit
Vertrieb
Der Vertrieb der Löschkalkprodukte erfolgt direkt durch die Hundisburger Baustoffmanufaktur.
Preis- und Lieferanfragen bitte an die Kontaktadresse richten.
Eine Lieferung der Löschkalkprodukte erfolgt im Allgemeinen in 30 kg Kunststoffbehältern. Abweichungen sind auf Kundenanfragen möglich.