Öffnungszeiten des Museums: Di.-Fr. 10-16 Uhr | So. 10-17 Uhr

Jacob-Bührer-Straße 2

39343 Haldensleben OT Hundisburg

Hochbrandgips

Hochbrandgips

Hochbrandgips Baustoff Hochbrandgips

Seit 2002 wird in der Hundisburger Baustoffmanufaktur der historische Baustoff „Hochbrandgips“ hergestellt.

Es liegt bei uns eine jahrzehntelange Erfahrung im Brennen von Baustoffen durch die früher betriebene Ziegelproduktion vor.

Auf Grund der Anregung seitens des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie des Landes Sachsen-Anhalt“ konnte nach gründlicher Vorbereitung im Jahr 2001 / 2002 ein erster erfolgreicher Brennvorgang zur Herstellung von Hochbrandgips durchgeführt werden.

Ab dem Jahr 2002 erfolgte im Neuen Museum in Berlin die erste erfolgreiche Verarbeitung unserer Hochbrandgipse. Es wurden unter anderen eine Vielzahl von Fußböden und Türgewänden bearbeitet.

Im Jahr 2003 wurde eine erste Mauerwerkssanierung im Außenbereich (Dorfkirche Großörner) umgesetzt.

Produkte

Die Hochbrandgipsprodukte der Hundisburger Baustoffmanufaktur sind derzeit vor allem regional geprägt. Wir verstehen darunter, dass das Rohgestein aus verschiedenen Abbaugebieten stammt.

Die Hochbrandgipse werden bei Temperaturen von ca. 900 °C gebrannt bzw. entwässert. In der weiteren Verarbeitung erfolgt, nach einer Abkühlphase, die Zerkleinerung des Brenngutes. Es sind Mahlfeinheiten von 135 µm bis zu mehreren Millimetern möglich. Der Bedarf der Bauherren und der Planer kann hier in einem sehr großen Umfang gedeckt werden. Die Handwerker sind auch hier gefragt, die zu verbauende Qualität zu bedenken und anzugeben. In Abstimmung mit der Hundisburger Baustoffmanufaktur kann so ein optimales Endprodukt sichergestellt werden.

Als „Marble-Cement“ wird ein Gipsprodukt bezeichnet, das in einem speziellen Brennverfahren hergestellt wird. Er wurde in der Hundisburger Baustoffmanufaktur auf Anforderung der Bauherren des Neuen Museums in Berlin nach historischen Vorgaben neu entdeckt. Der Marble-Cement entsteht in einem doppelten Brennverfahren unter Zugabe von Alaun. Die Beherrschung dieser Technologie stellt eine besondere Herausforderung dar. Die erreichbaren Ergebnisse in Bezug auf die Oberflächen und Festigkeiten zeigen die Außergewöhnlichkeit dieses Materials.

ProduktAbbaugebiet
Hochbrandgips Keuper MBad Windsheim, Franken/ Bayern
Hochbrandgips A3Südharz, Niedersachsen, Thüringen
Marble-CementItalien und Südharz
Gipsrohgestein KeuperKörnung von 500 µm bis 10 mm
Gipsrohgestein A3Körnung von 500 µm bis 10 mm)

Verarbeitung

In Vorbereitung eines Sanierungsvorhaben an historischer Bausubstanz ist das „WTA Merkblatt-Gipsmörtel im historischen Mauerwerk und an Fassaden“ zu beachten.

Das Mischen des Hochbrandgipsmörtels erfolgt nach Herstellerangeben entgegen der Arbeiten eines Stuckateurs. Der trockene Hochbrandgips wird vorgelegt, das Anmachwasser (nach Vorgaben der Verarbeitungshinweise) wird zugegeben und gleich gemischt. Geringe Veränderungen der Wassermengen kann vom Handwerker entsprechend der Arbeitsaufgaben vorgenommen werden.

Eine Überdosierung der Wassermengen hat negative Auswirkungen auf die Produkteigenschaften.

Die Temperatur des Anmachwasser hat Auswirkungen auf das Abbindeverhalten des fertigen Mörtels. (kaltes Wasser verlangsamt, warmes Wasser beschleunigt das Abbindeverhalten)

Es wird generell sauberes Werkzeug für die Verarbeitung benötigt.

Die Verarbeitungszeiten (Offenzeiten) sind abhängig vom zum bearbeitenden Untergrund. Saugende Untergründe beeinflussen das Abbindeverhalten sehr stark.

Das Abbindeverhalten (sehr lange Offenzeit) des Marble- Cements bedarf einer besonderen Beachtung des Verarbeiters.

Eine Bindemittelkombination mit einem Sumpfkalk, entsprechend der historischen Vorgaben, wird praktiziert. Weitere Abstimmungen mit der Hundisburger Baustoffmanufaktur sollten hier erfolgen.

Ein Anmischen mit weiteren Zuschlägen (Gipsrohgestein bzw. gewaschene Sande oder Kiese), entsprechend der historischen Vorgaben, wird auch in der heutigen Praxis praktiziert. Weitere Abstimmungen mit der Hundisburger Baustoffmanufaktur sollten hier erfolgen.

Zur Verarbeitung der Hochbrandgipse sind langsam laufende Rührgeräte oder Zwangsmischer zu verwenden. Ein Mörtelspaten macht es natürlich auch.

Die Hundisburger Baustoffmanufaktur bietet eine Unterweisung in die Verarbeitung der Hochbrandgipsprodukte auf der Baustelle an. Bei Bedarf nutzen Sie bitte die Kontrakt-Adresse.

Allgemeine Verarbeitungshinweise

Vertrieb

Der Vertrieb der Hochbrandgipsprodukte erfolgt direkt durch die Hundisburger Baustoffmanufaktur.

Preis- und Lieferanfragen bitte an die Kontaktadresse richten.

Eine Lieferung der Hochbrandgipsprodukte erfolgt im Allgemeinen in 30 kg Kunststoffbehältern. Abweichungen sind auf Kundenanfragen möglich.

Verbrauch/ Ergiebigkeit

Ein Kilogramm Hochbrandgips ergibt ca. 0,70 bis 0,75 l Mörtel.

Die Trockenrohdichte beträgt ca. 0,90 bis 1,00 g/cm³.

Die Rohdichte des abgebundenen und trockenen Hochbrandgipses beträgt ca. 1,60 bis 1,80 g/cm³.

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